Zu Content springen
Deutsch

Kamerun50-62: Ein Projekt voller Leidenschaft

Seit zwei Wochen sprechen wir (Nicolas und die Sams) mit Biografen, um besser zu verstehen, wie das Schreiben persönlicher Geschichten funktioniert. Es war eine faszinierende Erfahrung. Nicolas war überrascht zu erfahren, dass eine intensive Zusammenarbeit von sechs Monaten, um 100 A4-Seiten zu schreiben, weniger als 2000 Euro kosten könnte. Das brachte ihn sofort auf eine Idee für ein Familienprojekt: Seiner Mutter Marie die Möglichkeit zu geben, ihre Kindheit und Jugendjahre in Kamerun zwischen 1950 und 1962, in den letzten Jahren der Kolonialzeit, zu erzählen.

Marie hat diese Jahre oft erwähnt, aber immer nur in kleinen Fragmenten, nie die ganze Geschichte. Doch diese Erinnerungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Familiengeschichte: Stapel von Fotos, wertvolle Objekte und unzählige Anekdoten… aber kein zusammenhängendes Narrativ.

Africa_Souvenirs

 

Als Nicolas die Idee im November seiner Mutter vorschlug, war ihre Reaktion ebenso überraschend wie begeistert: Marie versprach sofort, loszulegen, und kündigte an, dass wir die ersten Seiten schon zu Weihnachten lesen könnten—nur sechs Wochen später! Seitdem sprüht sie vor Energie. Sie verbringt Stunden damit, ihre Archive und Fotos durchzusehen und in Enzyklopädien sowie Zeitungen zu stöbern, um ihre Erinnerungen an die Orte und Umstände jener Zeit aufzufrischen. Schließlich war sie damals jung, und das Ganze liegt 65 Jahre zurück!

Und die Hilfe eines Biografen? Im Moment denkt Marie nicht, dass sie sie braucht. Leidenschaftlich und dynamisch wie sie ist, hat sie ihre Projekte schon immer gern selbst in die Hand genommen. Mit ihrem Studium der französischen Literatur und ihrer Liebe zum Schreiben ist sie überzeugt, dass sie es allein schaffen kann. Die ganze Familie steht ihr dabei unterstützend zur Seite: Ihr Ehemann François, ihre zwei anderen Söhne und sogar die Enkelkinder sind voller Begeisterung an diesem Projekt beteiligt.

Derzeit ist dieses Abenteuer eindeutig eine Quelle der Freude für alle. Marie geht in ihrer Schreibarbeit auf, und wir können es kaum erwarten, die ersten Seiten zu lesen. Fortsetzung folgt!